Freistil | 28
Handwerk hin, Handwerk her. Bei all dem Schwung und der Rasanz, die die Klezmer-Erinnerungs- und Erneuerungs-Combo Nifty’s auf „Naftularasa“ verkörpert (und zuweilen, in Momenten des vom Boden der Tatsachen Abhebens, entkörpert), geht es bei Pollack und Konsorten ganz selbstverständlich NIE darum, wer am schnellsten möglichst viele Noten abwickelt, sondern um den Charakter der Nifty’s-Musik. Also um die Frage: Wie kann ich mein Können, wenn es schon da ist, möglichst sachdienlich und prägnant einsetzen? Insgesamt reicht vielleicht „Naftularasa“ nicht an den ganz großen Wurf, der das Debüt „Takeshi Express“ gewesen ist, heran. Allerdings stimmte auch die Umkehrung, wären die zwei Alben in umgekehrter Reihenfolge erschienen. Wie es halt ist, sobald das Neue bekannt wird. Manches auf diesem Zweitling besitzt Masada-Qualitäten, manches wieder ganz andere – und das Meiste findet ganz ohne konkrete Anleihen das Auslangen. Was sollte man Freundlicheres über diese multistilistische, open minded-Angelegenheit sagen, um sie uneingeschränkt ans Herz zu legen?
felix – Nov 09