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Neues Musik-Album von Gina Schwarz: „Die Antwort auf viele Fragen“
Kompositionen des neuen Albums der Ausnahmemusikerin Gina Schwarz entstanden in ihrer Heimatstadt Hollabrunn.

Ihr neues Album „All Alone 2020“ will Gina Schwarz am 26. November um 20.30 Uhr in der Hollabrunner Kulturmü‘µ mit ihrer Band „Pannonica“ präsentieren. Die Bühne der Kulturmü‘µ ist für die Bassistin und Komponistin kein Neuland: „In den vergangenen Jahren durfte ich mit den verschiedensten Projekten zu Gast sein.“ Außerdem kennt sie die Location durch die Auftritte ihrer Schüler-Ensembles, die sie in ihrer Zeit als Lehrerin an der Musikschule in Hollabrunn betreute.

Die NÖN sprach mit Ausnahmekönnerin Gina Schwarz über ihr neues Album, Widersprüche und „die Antwort auf viele Fragen“.

NÖN: Das Album entstand in nur sechs Tagen. Hat sich da was aufgestaut?
Gina Schwarz: Durch die Einladung als Komponistin, Bassistin und Bandleaderin im Rahmen des Jazzfestivals „Winterjazz Köln“ Anfang Jänner 2021 war ich motiviert, ein neues Programm zu schreiben. Ich stellte mir dazu bewusst einen Zeitrahmen als Herausforderung. Innerhalb von sechs Tagen entstanden sechs Stücke, die entsprechend ihren Titeln im kompositorischen Konzept, im Charakter und in ihren Stimmungen sehr unterschiedlich sind.

NÖN: „Communication in Isolation“, „Motion in Freeze“, „Structured Chaos“ – wollten Sie mit den Tracks die Widersprüchlichkeiten der aktuellen Zeit ergründen?
Gina Schwarz: Als im November 2020 neuerlich ein Lockdown über Wien verhängt wurde, nutzte ich die Zeit, um über die Herausforderungen in einer Pandemie als Künstlerin zu reflektieren. Veranstaltungen wurden kurzfristig abgesagt, einige Streaming-Konzerte fanden dennoch statt. In diesem Ausnahmezustand begab ich mich auf die Suche nach neuen Ideen. Die verschiedenen Phasen, die man im Lockdown durchläuft, waren Ausgangspunkt meines Konzepts. Die Widersprüchlichkeiten der aktuellen Zeit wollte ich in meiner Musik ausdrücken und so entstanden Stücke zu diesen Themen: Kommunikation in Isolation, Bewegung im Stillstand, Struktur im Chaos, Euphorie in Wehmut, Aufbruch in Resignation, ganz allein – letztendlich doch zusammen.

NÖN: Hat die Aufnahme Fragen für Sie beantworten können?
Gina Schwarz: Was die Entstehung der Aufnahmen betrifft, möchte ich erwähnen, dass dieses Album „passiert“ ist. Im Februar 2021 hatte meine Band „Pannonica“ einen Aufnahme-Termin bei einer „Ö1 Radiosession“ im ORF-Funkhaus Wien. Nachdem ich das Material gehört hatte, war ich begeistert und entschloss, ein Album zu veröffentlichen. Das Konzept – eine musikalische Reflexion über die „ups and downs“ einer Pandemie – ist für mich aufgegangen und noch mehr. Das Album war für mich die Antwort auf viele Fragen. Die beiden Bonus-Tracks „Duologue“ – ein Duo mit meiner Tochter Judith Schwarz am Schlagzeug – und „Monologue“, ein Solostück, zeigen zwei weitere Aspekte des isolierten Lebens in Lockdowns: mehr Zeit mit der Familie oder auch mehr Einsamkeit.

Christian Pfeifer – 20.11.2021

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