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Drei Jahre nach der Veröffentlichung der CD „You Break It – You Own It“, die noch als Trio eingespielt wurde, präsentiert der Wiener Jazzgitarrist und Komponist Andy Manndorff sein neuestes Werk. „Dirt & Soil“, aufgenommen in New York, gefällt auf knapp 50 Minuten als immer frisches, dabei aber nie zu abgehobenes Jazzalbum.
Manndorff setzt auf dem Album zwischen atmosphärischen Klängen und viel Raum den virtuosen Improvisationsausbruch nur vereinzelt als Stilelement eint und kann damit auf ganzer Linie überzeugen. Live vorstellen wird er sein neues Werk am Mittwoch (9.3.) im Wiener Porgy & Bess. Der Titel der Platte steht laut Booklet für den Gegensatz zwischen roher Energie und kultiviertem Boden.
Die acht Kompositionen fügen sich in dieses Bild, wenn auch der „Dirt“-Anteil leicht unterrepräsentiert ist und Manndorff sich eher für die Pflege des Ackers zuständig fühlt. Das tut dem Gesamtfluss aber keinen Abbruch. Schon „First Sight“ gibt den Ton vor, changiert zwischen unaufgeregten Melodiebögen und verträumten Passagen, während „Won’t Get Rid Of It“ seinem Titel alle Ehre macht und die eingangs eingeführte Klaviermelodie trotz aller technischen Finessen der Instrumentalisten sieben Minuten lang partout nicht abschütteln kann. Improvisation nur um ihrer Selbstwillen ist Manndorffs Sache aber nicht, viel mehr stellt er die Dynamik und Entwicklung der einzelnen Stücke in den Fokus.
Nur der mit knapp neun Minuten längste Song der Platte, „Wild, etwas romantisch“, gibt den Musikern – der Wiener wird unterstützt von Clemens Wenger am Klavier und Keyboard, Stomu Takeishi am E-Bass und dem Schlagzeuger Ted Poor – wirklich Raum und Zeit, ihr Können offensichtlich auszuleben. „Wrinkled Black Tie“ ist dagegen von schelmischer Eleganz und viel zu schnell vorbei, während zum Abschluss „Painkiller (Daytime)“ nochmals die kantige und leicht schräge Seite des Wiener Gitarristen präsentiert.
08.03.2011