Concerto 3|2018
Es werden gar viele Fragen gestellt, eingangs, im „Lied der Fragen“. Die Strottern erzeugen eine ganz eigene, tatsächlich eigenartige Atmosphäre. Viel Zweifel liegt hier im Vorgetragenen. Das ist nicht immer angenehm. Eine herausfordernde musikalische Darbietung mit ebenso herausfordernden Texten, auf höchstem Niveau. Wie immer freilich. Und wie immer steht der Gesang im Vordergrund, daneben die Gitarre und die Violine. Bevor es gar zu nachdenklich wird, lockert die wienerische Variante von „Lydia The Tattooed Lady“ auf. Ursprünglich ein Text von Yip Harburg mit Musik von Harold Arlen und bekannt aus dem Spielfilm „At The Circus“ aus dem Hare 1030, wo er von Groucho Marx vorgetragen wird. Kongenial elegant wird die Lydia mit ihren Peckerln ins Wienerische geholt. Ein Gedicht von Julian Schuttig wurde Vertont. Peter Ahorner darf mit einem Beitrag nicht fehlen und ist auch gesanglich zu vernehmen. Mit „unta da ead“ hat auch Ernst Molden einen schönen, passenden Text beigesteuert. Desgleichen christian Tesak. Als musikalische Texte sind Martin Eberle (Trompete, Flügelhorn) und Martin Ptak (Posaune) dabei, mit denen Lendl und Müller immer wieder als „Die Strottern & Blech“ zusammenarbeiten. Matthias Loibner, der Meister auf der Drehleier, ist ebenfalls zu hören und komponierte für dieses Album den großartigen „Strotterwalzer“.
Leiss – Juni/Juli 2018