Concerto | 4

Lava, diese heißt, gefährliche, bedrohliche Flüssigkeit mit ihren vielen verschiedenen Farben, ist wunderbar anzusehen. Stetig im Fluss und damit wunderbar anzuhören, ist die Musik von „Lava“, dem CD Debüt der Fagottistin Maria Brigitte Gstättner. Feurig ist das Zusammenspiel mit Stefan Heckel, der hier nicht nur am Klavier, sondern auch mit Akkordeon zu hören ist. Das Trio komplettiert der Marokkaner Aziz Sahmaoui mit Gitarre, Gombri (1-1,5m lange Laute mit 3 Saiten), N’Goni (afrikanische Laute mit bootsförmigem Korpus), Perkussion und seinem Gesang.
Es entsteht eine imaginäre Folklore, die in jeder Minute die Aufmerksamkeit gefangen hält, orientalisch gefärbt, mit höchstem Tempo wi in „Thistle“ und „Belladonna“ (bei dem Maira Brigitte Gstättner in technisch schwierigsten Passagen glänzt), mit Balladen wie „Still Growing“ und den Gesangsstücken wie z.B. „Miskina“ von Aziz Sahmaoui und dessen angenehmer Stimme.
„Lava“ ist ein hochmusikalischer Schmelztigel, dem man sehr nahe kommen darf, es lodert und brennt musikalisch dank dieses hervorragenden Trios.

bak – Aug/Sept 2010

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