Concerto | 6-21
Die Bassistin Gina Schwarz erinnert auch mit ihrer neuesten CD an eine große Förderin des Jazz, Pannonica de Koenigswarter, und eine Thelonious Monk Komposition, eben „Pannonica“. Im Nonett reflektiert Schwarz ihre Empfindungen und Reaktionen auf den Lockdown in Wien vor einem Jahr. Die betrübliche und freudlose Situation dieser Zeit in 6 Jazz-Nummern musikalisch zu beschreiben, kann in einem Lamento versickern. Bei der renovierten Bassistin fühlt und hört man aber eher eine Verärgerung und Signale, aus eigener Kraft aus dieser depressiven Stimmung herauszukommen. Eventuell der Titel „All Alone – Together in The Long Run“ evoziert düstere Gedanken und Befürchtungen. Eine perfekte Rhythmusgruppe, Gina (Bass) und Judith Schwarz (Drums) erlauben die effektive Funktionsweise von BläserInnen (Lorenz Raab, tp, flh; Lisa Hofmaninger, ss, bcl; Alois Eberl, pos) in Abstimmung mit Streichern (Florian Sighartner, v; Clemens Sainitzer, vc). Mit Philipp Nykrin am Piano und Christophe rPawluk an der Gitarre ist das Ergebnis ein voller Sound mit vielen Frei-räumen für exzellente Soli der MusikerInnen. Auf zwei Bonus Tracks dialogisieren vorerst Mutter und Tochter; das Finale, Gina Schwarz solo, spiegelt noch einmal die essentielle Bedeutung der Bassistin.
ewei – Dez 2021