Concerto | 1
Vielleicht passt nicht alles zusammen, aber vieles. Wenn man die Töne des Herzens vertont, ist ekg ein gut passender ironischer Name für die seltsamen Wirren des Herzens. Die Liebe zum Tanzen und Singen an den eruptiven Grenzen der musikalischen Schubladen ist den vier MusikerInnen des Quartett anzumerken, in ihrer eigenen Box sind sie die bestimmenden KönigInnen. Zwischen Jazz, Art-Rock, Elektronik mit einem Schuss Wienerlied (Torbergs „Chanson d’autonome“) bewegen sich die Vier mit ihren Stimmen, mit Tasten (Aichinger), mit Barockoboe, Viola und Spielzeugen (Heilmayr), mit Gitarren und Vibraphon (Stangl), geerdet vom Kontrabass (Tang). Da wirkt nichts sicher und abgesteckt, da sucht, findet und verliert man lustvoll wieder den imaginären Faden, den HörerInnen bleibt – wie den MusikerInnen – ein Potpourri an immer wieder überraschenden Wendungen. Mit den vier Texten des amerikaischen Dichters und Vorläufers der Beat Generation Kenneth Patchen präsentieren ekg einen weitgehend in unserer Kunstwelt ungekannten, aber bemerkenswerten Lyriker, mit „a word of sufficient“ ein Kleinod, das man nicht oft genug genau betrachten sollte.
tHo – Feb/März 2011