Concerto | 2

Im Mai 2016 erschien der Roman „Jazz und Frieden“ von Oliver Steger; er erzählt die Geschichte des Jazz-Bassisten Max und seiner Familie, die eines Tages verschwindet. Die spannende Suche, die Max um die halbe Welt führt, wird mit Anekdoten aus einem typischen Musikerleben verquickt. Steger: „Das hat viel mit der Situation von uns Jazzmusikern zu tun – das Tourneeleben, das Ringen um Engagements … Ich habe viele eigene Geschichten eingebaut, und am Ende driftet der Roman ins Fantasiehafte ab.“
Nach einigen Kinderbüchern, die meistens auch mit Musik erschienen, ist „Jazz und Frieden“ Stegers Debütroman. „Eigentlich wollte ich ihn ‚Jazz from Hell‘ nennen, nach der Frank-Zappa-Platte, ich bekam aber vom Verlag die Titelrechte nicht, und da kam mir das Wortspiel mit Tolstois ‚Krieg und Frieden‘ in den Sinn. der endgültige Titel soll aber nicht verniedlichen und nett sein, sondern zeigt einfach eine positivere Sicht auf die Thematik.“
Oliver Steger ist seit längerer Zeit eine Fixgröße im europäischen Jazz. er war Gründungsmitglied von Café Drechsler und arbeitet derzeit mit dem Trompeter Lorenz Raab (u.a. in dessen XY Band) oder mit dem Syrer Salah Ammo. Die neue CD „Jazz and Peace“ hat er mit seinen wichtigsten Formationen aufgenommen: dem Quartett S.O.D.A. und dem Klaviertrio Triotonic mit Volkhard Iglseder (p) und Bernhard Wittgruber (dr).
„Triotonic hat über die letzten zehn Jahre einen atmosphärischen Sound entwickelt und ist auf ‚Jazz and Peace‘ für die Standards zuständig, die im Romantext zitiert werden, etwa ‚Goodbye Pork Pie Hat‘. Es ist übrigens das erste Mal, dass Triotonic etwas aus dem Great American Songbook spielt, und auf zwei Tracks singt die wunderbare Marina Zettl.“
Das Quartett S.O.D.A. ist Stegers Working Band mit Sängerin Lise Huber, die auch die englischen Lyrics geschrieben hat, Gitarrist Johannes Specht und Drummer Konstantin Kräutler. „Wir spielen in dieser Besetzung seit zwei Jahren. Die Musik für S.O.D.A. ist schon zum Großteil entstanden, während ich den Roman schrieb, zum beispiel die Songs, in denen die Hauptfiguren Max und Helena porträtiert werden.“

schu – April/Mai 2017

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