Concerto | 6
Wenn sich vier Musiker mit derart klingenden Namen finden, um die Musik von Ornette Coleman und Eric Dolphy zu spielen oder besser um sie neu zu interpretieren, kann eigentlich nur ein erstklassiges Produkt entstehen. Und genau so ist es.
Jeder der vier ergibt sich seinem Part, selbst der als Brachialsaxofonist bekannte Ken Vandermark zügelt sich und stellt sein musikalisches Temperament in den Dienst der Sache. Es entsteht ein dichter, ein komplexer Sound, und volkommen unerwartet beginnt die Musik auch mal zu swingen. Wolfgang Reisinger und Clayton Thomas zeichnen für den Groove verantwortlich, Max Nagl und Ken Vandermark geben die Solisten, und alle vier widmen sich dem Gruppenspiel. Einer ergänzt den anderen, und auch in den ekstatischen Momenten wird nie auf die Melodieführung vergessen. Sie haben sich ein hohes Ziel gesetzt und erreichen es ohne Umwege. Ornette Coleman und Eric Dolphy hätten ihre Freude mit ihrer Musik.
akro – Dez 08 / Jan 09