Jazzzeit | 75

Johannes Berauer hat sein Tiny Orchestra gut instrumentier, schafft Spielräume für Improvisation, formt, kleidet und führt durch seine Kompositionen, die im Spannungsfeld von Bebop und zeitgenössischer klassik, etwas Folklore und Cool Jazz zu Hause sind. Dabei verschmelzen alle Töne zu einem intelligent zueinander geführten Ganzen. Keiner der musikalischen Teile bildet einen Fremdkörper, auch die Soli der beteiligten Musiker stehen ganz im Dienste der interessanten Stück aus Berauers Feder.
Es glänzen die Solo-Passagen von Pianist Dov Manski ebenso wie Dan Rosenthals klarer Trompetenton. Der Akkordonist Cory Pesaturo beweist, dass sein Instrument im Klanggefüge deises Oktetts eine ebenso wichtige Position inne hat wie die Saxophone von Ben Roseth und Jean Bean. Haggai Cohen Milo (b) und Sean Hutchison (dr), geben neben dem Euphonium Spieler Adma Dotson rhythmischen Halt.
Mit „A place to go“ begibt man sich an einen Ort, an dem beachtenswerter Jazz zu Hause ist.

bak – 11-12/08

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