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Folgt eurer Intuition, lebt in Jazz & Peace!
Das vorliegende Album mit zehn Tracks aus eigener Feder und vier Coverversionen ist der Soundtrack zum Buch „Jazz und Frieden“ (Verlag Wortreich; 2016) von Oliver Steger, der seit etlichen Jahren als Jazz-Bassist für optimistische Stimmungen und Grundhaltungen sorgt und mit dem Debüt-Roman eine (fast) autobiografische Geschichte veröffentlichte, die sich im Laufe der Erzählung immer mehr im Reich der Fantasie entfaltet. Für den Gros der Liedtexte der Steger-Kompositionen sorgt wiederum die großartige Lise Huber (S.O.D.A., Lil Maxine), und ein Liedtext („Paula“) stammt von der nicht minder formidablen Marina Zettl von Marina & The Kats.
Was macht das Album so stark, mehr noch, zu einem echten Lichtblick?
Hat natürlich viel mit den Musikern zu tun, die rund um Oliver Steger das musikalische Bewusstsein schärfen, also einerseits die Band S.O.D.A. mit Lise Huber (Gesang), Johannes Specht (Gitarre) und Konstantin Kräutler (Schlagwerk), und andererseits die Band Triotonic mit (Gastsängerin) Marina Zettl, Volkshard Iglseder (Klavier) und Bernhard Wittgruber (Schlagwerk). Deren Zusammenspiel endet nicht in Floskeln und Banalitäten, sondern birgt freudvolle Rhythmen, gediegene Melodien und poetische Texte. Das Highlight des Albums (ist aber sicherlich Geschmacksache) ist das pulsierende Lied „Keller“. S.O.D.A. biegt hier Richtung Jazzgrenze ab, ohne diesen aus den Ohren und Augenwinkeln zu verlieren. „I’m in trouble“, singt hier die Sängerin gleich zu Beginn, und, wenig später, „Am I dreaming or is this real?“ In weiterer Folge hören wir fast schon ein Mantra, von Lise Huber zu Papier gebracht und in die Welt hinaus gesungen: „Let music be your master to get us out of this disaster“, und: „I hear my heart beat / I feel my heart beat / I know my heart beats“.
Ich kann nicht singen
Live vorgestellt wurde das Album übrigens erstmals am 3.3.2017 im ORF RadioKulturhaus Wien, u.a. mit dem von Heidi Holub initiierten und von Lise Huber gesangspädagogisch betreuten Ich kann nicht singen-Chor.
Das Album entfaltet sich in seiner Gesamtheit nur allzu prächtig, und ist eine Choreographie der Vielfalt. Ein fast schon in sich gekehrtes Bass solo Stück („Max“) ist darauf genauso zu hören wie der Charles Mingus Klassiker „Goodbye Pork Pie Hat“ (gesungen von Marina Zettl) bis hin zu treibenden Songs wie „Got To Go“. Eine Stunde minus eine Sekunde dauert das Album – eine Zeitinvestition, die sich lohnt für ein Album, das man nicht oft genug hören kann.
Live ist „Jazz and Peace“ mit all den hervorragenden Musikern von S.O.D.A. & Triotonic feat. Marina Zettl am 17. Mai 2017 im Porgy & Bess (Beginn: 20.30 Uhr) zu hören. Zwei Tage davor ist Oliver Steger mit seiner Jazzlesung und mit Café Drechsler in der Buchhandlung Frick am Graben (Beginn: 19 Uhr) zu Gast. Eine Vielzahl weiterer Live-Termine (u.a. mit Pop-Chanteuse Zoe) ist auf des Bassisten Webseite aufgelistet.
Manfred Horak | 11.05.2017