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Das musikalisch Gewöhnliche ist von diesem Trio definitiv nicht zu erwarten. BENNY OMERZELL, MARTIN SIEWERT und LUKAS KÖNIG machen auf ihrer am 31. März 2017 erscheinenden CD „Battleship Euphoria“ (Cracked Anegg/Handsemmel Records) auf beeindruckende Art vor, was musikalisch wirklich Fesselndes entstehen kann, löst man sich nur einmal von allen Konventionen.
Schon allein die Namen der drei an diesem Projekt Beteiligten Musiker sind eigentlich die Garantie dafür, dass es sich bei dieser CD um ein Klangerlebnis der ganz besonderen Sorte handelt. Benny Omerzell, seines Zeichens innovativer Tastenmann bei Kompost 3, Martin Siewert, Gitarrist und einer der Chefdenker der österreichischen Avantgarde-Rock-Elektronik-Combo Radian, und Lukas König, einer der wohl am meisten beschäftigten heimischen Rhythmus- und Taktgeber, der neben Kompost 3 gefühlt überall irgendwie mit dabei ist, haben sich zusammengeschlossen, um im Trio neue musikalische Dimension zu erkunden. Und wie eigentlich nicht anders zu erwarten, tun sie das auf eine mehr als nur aufregende Weise.
Benny Omerzell, Marin Siewert und Lukas König lösen sich auf „Battleship Euphoria“ von ihren angestammten musikalischen Positionen und nähern sich der Materie aus einer Richtung an, in der stilistische Fragenstellungen keinerlei Rolle spielen. Was die drei Herren auf „Battleship Euphoria“ entstehen lassen, sind vielschichtige musikalische Gebilde, deren Erscheinungsbild, klangliche Eigenschaften, farbliche Schattierungen und Intensitäten sich in einer immerwährenden Veränderung befinden.
Von hell bis dunkel, von aufgelockert bis den gesamten Horizont bedeckend, von ruhig und leise bis heftig und stürmisch – das Trio spannt weite Bögen und verarbeitet die vielen verschiedenen Einflüsse aus dem Post-Rock, der Elektronik, dem Jazz und anderem auf unterschiedlichste Weise. Mal minimalisch und extrem reduziert, mal so richtig bombastisch, dann wieder hochgradig experimentell oder einfach nur schräg.
Die Nummern entwickeln ihre Spannung und Atmosphäre vor allem auch aus der steten Wechselwirkung. Benny Omerzell lässt seine Orgelsounds zwischen richtig großflächig fett, psychedelisch und filigran unentwegt wechseln, Martin Siewerts Gitarrenklänge schweben mal in schönster Post-Rock-Manier sphärisch, mal dröhnen sie noisig übersteuert oder hart, das Schlagzeugspiel von Lukas König begleitet und untermalt zwischen minimalistisch, groovig und progressiv vertrackt. Die drei Musiker haben auf „Battleship Euphoria“ einen wirklich außergewöhnlichen gemeinsamen Klang gefunden, einen, der die Fantasie anregt und einen auf schönste Weise an ferne Orte gelangen lässt.
Michael Ternai – 30.03.2017