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Auf seinem neuen, im kommenden März erscheinenden Album „Dirt & Soil“ (Cracked Anegg) präsentiert sich der österreichische Gitarrist Andy Manndorff einmal mehr als ein Musiker, der es auf wunderbare Weise versteht, traditionelle Jazzstandards und freie Improvisation, Energetik und hohe Sensibilität, Melodie und Komplexität in einem homogenen Ganzen zu vereinigen. Präsentiert werden die neuen Stücke am 9. März im Wiener Porgy & Bess.
Nicht erst seit seinem vielbeachteten und von allen Seiten hochgelobten Album „You break it – you own it“ aus dem Jahre 2008 weiß man, dass Andy Manndorff es blendend versteht, scheinbar Entgegengesetztes zueinander zuführen. Für den Gitarristen und Komponisten ist es wichtig, sich seinen kreativen Freiraum zu bewahren, in dem es ihm möglich ist, sich voll und zu allen Richtungen hin zu entfalten. Stilistische Grenzziehungen zwischen den unterschiedlichen Spielformen versteht der ungemein experimentierfreudige Wiener seit jeher eher als Hindernis, denn als nützliche Orientierungslinie. Es geht ihm darum, aus herkömmlichen Schemen und Strukturen auszubrechen. In diesem Sinne ist auch das neue Album „Dirt & Soil“ zu verstehen. Unterstützt von Clemens Wenger (Keyboards, Klavier, Elektronik), Stomu Takeishi (Bass) und Ted Poor (Schlagzeug) macht sich Andy Manndorff einmal mehr daran, den Begriff des Jazz um neue Facetten zu erweitern. Ihre Spannung beziehen die Stücke vor allem aus den musikalischen, wie klanglichen Gegensätzen, aus dem ständigen Wechsel zwischen ruhigen, zurückhaltenden und hochenergetisch, verspielten Momenten.
Bewusst wurde vom Gitarristen auch der Titel des Albums gewählt. „Dirt ist raue Erdenergie, Staub der Landstraße und Dreck der Großstadt, die Wildheit in der Kunst und das Laszive, Erotische. Verlockung und Abstoßung zugleich. Soil hingegen steht für den kultivierten Boden, den Acker, das gepflegte Feld.“ Das Wunderbare an den insgesamt acht Stücken ist, dass sie niemals bereits nach den ersten Tönen ihre Geheimnisse preisgeben. Jeder einzelne Track für sich stellt schon eine musikalische Reise dar, deren Ziel sich nach etlichen Stilbrüchen und aberwitzigen Wendungen erst am Ende offenbart.
„Dirt & Soil“ ist schlicht und einfach eine hoch spannende, wie vielschichtige musikalische Entdeckungsreise, eine die unterschiedlichste musikalische Klangsprachen miteinander vereint und nur so vor Einfallsreichtum, Spielwitz und überraschenden Wendungen strotzt.

Michael Ternai – 15.02.11

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