Künstler: Benny Omerzell (hammond, fender rhodes, p); Martin Siewert (electric & baritone guitars, lapsteel, electronics), Lukas König (dr, synths)
Mit „Battleship Euphoria“ steuern Handsemmel Records neue Gestade an. Ursprünglich als „Label für mundgeblasenen Jazz“ gegründet erscheint erstmals ein gänzlich bläserfreies Album. Und weil man sich für die erst achte Produktion innerhalb von 13 Jahren diesmal besonders viel Zeit genommen hat, warf man allen kleingeistigen Dünkel über Bord und öffnete die Genre-Schleusen bis zum Anschlag.
Als Kapitän engagierte Label-Reeder Klaus Nüchtern den von der Jazz-und-Improv-Combo Kompost 3 bekannten Keyboarder Benny Omerzell, der über die Mannschaft nicht erst lange nachdenken musste und seinen – auch aus dem legendären Wiener Duo König Leopold bekannten – Bandkollegen Lukas König am Schlagzeug sowie den Gitarristen und Elektroniker Martin Siewert (Radian) an Bord holte.
Ursprünglich unter der Assoziationsvorgabe „Disco im Kirchenklub“ angesteuert, entwickelte sich das Projekt im Laufe seiner Geschichte in eine etwas andere Richtung. Euphorie, Ekstase blieben maßgeblich, das Motto „Klotzen, nicht Kleckern“ sowieso. Hinzu kam ein gleichermaßen spröder wie suggestiver Sound, der in Kombination mit den störrischen Schwere-Wetter-Grooves die erratische Erhabenheit skandinavischer Küstenlandschaften evoziert. Konfrontation statt Fusion – mit der Lizenz zu progrockistischem Teilzeitbombast, Orgelgewittern und Gitarreorkanen.
Auf Grundlage von ausgedehnten improvisierten Sessions, deren Material bis zu Martin Siewerts finalem Mix in zahlreichen Arbeitsgängen zerlegt, gewalzt, gehärtet, genietet und verschweißt wurde, entstand ein Album von klassischem LP-Format (fiktive A- und B-Seite, reale 43 Minuten), das Wendigkeit mit hoher Durchschlagskraft verbindet: „Battleship Euphoria“ – klar zum Gefecht!
Fetter, meist rockiger Groove mit dicker Hammond, und die Siewert’sche Gitarre schwebt noch schräg obendrauf. Bombast beschreibt es nicht wirklich. Dafür ist es zu ehrlich und zu spröde. Die erste Nummer poltert schön mit Schlagzeug los, und dann geht der Trip gewaltige 45 Minuten lang mehr oder weniger durch.
sim – Juli / August 2017
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Laut aufdrehen, festhalten und eintauchen in den überwältigenden Cinemascope-Sound von Battleship Euphoria! Die Fotos im Booklet und Songtitel wie „Kattegat“ und „Skagerrak“ suggerieren eine rauhe Nordseeüberfahrt zwischen Dänemark und Schweden bzw. Norwegen;
schu – Juni / Juli 2017
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So konditioniert ist der Blick schon, dass mir beim Cover immer Battleship Europe ins Auge fiel, insbesondere wenn man dann noch das Bild im Inlay anschaut ….
Mai 2017
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[…] Nicht minder anspruchsvoll gelang die Trioarbeit mit Benny Omerzell (Piano) und Martin Siewert (Gitarre) für die Platte „Battleship Euphoria“.
02.04.17
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Das musikalisch Gewöhnliche ist von diesem Trio definitiv nicht zu erwarten.
Michael Ternai – 30.03.2017
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Mit seinem Label Handsemmel hat sich Falter-Autor Klaus Nüchtern bis dato um „mundgeblasenen Jazz“ gekümmert. Bläserfrei und beinahe progrockig kommt die neue Produktion daher, für die sich Mitglieder der Ausnahmebands Kompost 3 und Radian zusammenfanden. Lukas König sorgt für den schweren Groove-Unterbau, Benny Omerzell lässt seine Orgeln ordentlich aufheulen und Martin Siewert hält an der Gitarre locker mit.
Dieses Schlachtschiff wiegt unzählige Tonnen, aber es bewegt sich.
Sebastian Fasthuber – 29.03.2017
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