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Das Max Plattner Trio lässt auf seinem Debutalbum ‚II‘ mit Eigenkompositionen aufhorchen, in denen sie ihr ganz eigenes durchtrieben kreatives, wie auch gediegenes Spiel mit Jazz betreiben. Ein durchaus geglücktes Spiel mit Gegensätzen, das die HörerInnen mit kompositorischem Charme durch das dreizehn atemberaubende Stücke dicke Album voll spielerischem Können, kompositorischer Raffinesse und einer guten Portion Humor, verführt.

Auf ihrem Debutalbum ‚II‘ verarbeitet das italienisch-österreichische Max Plattner Trio musikalische Einflüsse aus unterschiedlichen Weltteilen ebenso, wie Themen die nah an der Popkultur vorbeischrammen. So sind Kompositionen entstanden, die von einem unglaublich feinen Gespür nicht nur für Sounds, sondern auch für die Vermittlung intensiver Emotionen zeugen und eine ganz eigene Atmosphäre schaffen, in der man sich beim Hören zugleich verlieren und finden kann.

Mit Computer generierter Stimme und durch zyklische Harmonien gestaltet das Trio unheimlich neue Soundkaskaden ebenso, wie vertraute Klanglandschaften, in denen sich immer wieder enorme solistische Räume auftun, die die Drei mit improvisatorischen Momenten gut dosiert füllen.

Trotz fehlendem Harmonie-Instrument kreieren Lorenzo Sighel, Marco Stagni  und Max Plattner einprägsame Melodien, die in ihrer Klarheit berühren und gleichzeitig roh und dreckig ins Gehör fahren.

Das Debutalbum des Trios „II“ ist kein Konzeptalbum. Vielmehr erzählt jeder Song seine eigene Historie. Eine Geschichte, die sich beim Zuhören vor dem inneren Auge erschließt und die stets von ihren Gegensätzlichkeiten zurückgeworfen wird, um sich sogleich wieder neu zusammenzubauen.

Feinfühlig und kraftvoll setzen die Drei eine melancholische Getragenheit und unbeschwerte Ausgelassenheit in ein dialektisches Verhältnis. Trübe und klare Gemütszustände werden damit zu immer irgendwie ungestümen Protagonisten ihres ungewöhnlichen Zusammenspiels. Die Interpretationsfreiheit sowohl der Instrumentalmusik, wie auch jene der ganz alltäglichen Begebenheiten kostet das Trio dabei auf ganzer Linie hörbar ideenreich und leidenschaftlich aus.

CR – 09. April 2020

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