Wr. Zeitung

Gina Schwarz: Einsam ideenstark
Die Jazz-Bassistin legt mit ihrem Nonett Pannonica ein bestechendes Album vor.

Lockdown, Düsternis, Einsamkeit: Die Monate rund um den Jänner 2021 waren so ziemlich das, was William Shakespeare einen „Winter des Missvergnügens“ nannte. Die Jazzmusikerin Gina Schwarz nutzte die Zeit gleichwohl ertragreich. Die Kontrabassistin und Komponistin hat sich in ihrer Wiener Wohnung binnen Tagen das Material für ein Album entstoßen. Dieses liegt nun, eingespielt von ihrem klangfarbenreichen Nonett Pannonica, auf CD vor und ist tatsächlich sensationell geworden.

Schon das Eröffnungsstück „Communication In Isolation“ fährt direkt in die Beine und erfüllt zugleich avancierte Jazz-Ansprüche: Befeuert von einem Klavier-Ostinato mit orientalischem Aroma, dominieren schräge Bläserriffs das Klangbild und gipfeln in einem fulminanten Trompeten-Solo Lorenz Raabs. Überhaupt ist dieses Album ebenso reich an findigen Stücken der Ausrichtung gefinkelt-grooviger Kammerjazz wie an formidablen Spielern, darunter Pianist Philipp Nykrin, Geiger Florian Sighartner und Schlagzeugerin Judith Schwarz.

Eine Empfehlung.

Christoph Irrgeher – 14.11.21

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