Falter | 48
Das Klaviertrio ist eine der gängigsten Besetzungen im Jazz und daher für den Hype nur sehr bedingt geeignet. Wahr aber ist auch, dass es eine schier unüberblickbare Fülle an ausgezeichneten Ensembles gibt. Zu ihnen kann man auch das Doug Johnson Trio zählen.
Der Leader unterrichtet am renommierten Bostoner Berklee College eine Klasse für seltsame Taktarten, was sich aber auf „The March of Time“ (cracked anegg) nicht als kapriziöse Schrulle niederschlägt: Vielmehr bewegt sich das Trio im breiten Fahrwasser von Bill Evans et al. souverän, leichtfüßig und mit gemessener Euphorie durch die Tradition, wobei seine Auslegung von Klassikern wie „All the Things You Are“, oder Wayne Shorters „Footprints“ über den Klassikpflegedienst nach Vorschrift doch hinausgeht.
Klaus Nüchtern – 26.11.08