Wr. Zeitung

Schade eigentlich, dass Gina Schwarz heuer nicht beim Jazzfestival Saalfelden auftritt. Das neue Album der heimischen Bassistin würde sich gut in den Reigen (halb-)freier Improvisationen und schrägen Jazzrocks fügen. Außerdem: Es ist bei diesem Projekt ein Saalfeldener Dauergast zugange. US-Drummer Jim Black treibt mit seinem Spiel der trockenen, schnellen Schläge eine gefinkelte Musik zwischen Groove und Störgeräusch voran. Musik, die rockig-bockig anfangen und in rumpelige Regionen führen kann. Hier entsteht aber auch eigenwillige Lyrik: „Loophouse“ etwa mit seinem trägen, treibenden Bassriff im Schwummersound. Mit einer Prise verstimmter Elektronik wirkt auch das Klangbild von „Woodclock“ fein abgestimmt; die Balance zwischen Freiräumen (furios: Saxofonist Fabian Rucker) und Struktur ist es in diesem Quintett oft ebenso. Trotz zwei, drei unausgegorener Stücken: ein Album von Format.

Christoph Irrgeher – 19.06.16

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