Jazzpodium | 5

Kevin Mahogany tummelt sich schon eine Weile im insgesamt dürftig bestückten Vocal-Pool männlichen Jazzgesangs. Der aus Kansas-City stammende Mahogany hat sein Herz in Wien verloren und erweist mit „The Vienna Affair“ (cracked anegg 0052) der Donaumetropole seine musikalische Referenz.
Diese Inspiration steht dem 56-jährigen gut an, hat er sich doch, ganz entgegen seinen bisherigen Gewohnheiten, für überwiegend eigene Kompositionen entschieden. Die trägt er gewohnt stilsicher vor, das heißt, mit einer ordentlichen Prise Blues, jazzorientiertem Phrasieren und einem traumwandlerischen Gespür für die Zeit. Er beherrscht die Kunst der Ballade und die des Scattens und setzt seinen kehligen Barito immer wieder beeindruckend in Szene. Begleitet wird er von einem österreichischen Quartett, aus dem besonders Gitarrist Martin Spitzer heraussticht.

Jörg Konrad – Mai 2015

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