Kleine Zeitung

Schon einmal, 2009, taten sich die Strottern mit der JazzWerkstatt Wien zusammen. „Elegant“ hieß das gemeinsame Werk der wunderbaren Wienerlied-Erneuerer und der nicht minder wunderbaren Jazzer. Nun legen die beiden Ensembles einen weiteren Beweis für gegenseitige Verträglichkeit vor. Ein fabelhaftes Amalgam aus textlichem Witz und musikalischem Gespür.
Zentrum des Albums ist die „Josef Mayer-Limberg Suite“, Bündelung von sieben Gedichten des Wiener Mundart-Dichters. Dessen Sprachpointen sich in diesem Fall vor einfallsreichen Klängen entfalten (aber auch nur rezitiert bestehen können, wie eine CD von Miguel Herz-Kestranek belegt). Mayer Limbergs Reime sind „med ana schwoazzn dintn“ verfasst, was perfekt zu den Interpreten passt.
Mit dabei (als Texter und Rezitator) ist wiederum Peter Ahorner. „Schaun, zaahn, drahn“, „Fasink“, das titelgebende „Wo fangts an“, „Zaubern“ und „Bei dia“ sind weitere Kleinode aus der Feder des Autors, maßgearbeitete verbale Gerüste für die Musik, die außer von den Strottern Klemens Lendl und David Müller von den JazzWerkstättern Wenger, Ptak, Satzinger, König, Rom und Eberle stammt.
Im Verlauf von gut eineinhalb Jahrzehnten haben sich Lendl und Müller eine markante Position im Genre Neues Wienerlied erobert. Ihr Künstlername, liest man auf der Homepage www.diestrottern.at, bedeute laut Wiener Mundartwörterbuch „Die nach Verwertbarem suchen“. Lendl und Müller finden reichlich und geben das Gefundene mit ansteckender Begeisterung weiter.

Walter Titz – 21.08.2015

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