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Die erst 26-jährige Salzburgerin Ángela Tröndle hat an der Kunstuniversität Graz studiert und ist nicht nur eine durchaus hörenswerte Vokalistin, sondern sie hat auch bei keinem Geringeren als Ed Partyka Komposition studiert.
„Eleven Electric Elephants“ ist ein grandioser Mix aus den verschiedensten Stilen irgendwo im Spannungsfeld zwischen moderner Kammermusik und Frank Zappa. Tröndle scheut sich nicht vor gewagten Kanten, Ecken und Brüchen, bringt mitunter auch eine ordentliche Portion an Humor und Spielwitz ein und hat durch die Erweiterung ihres Jazz-Quintetts durch ein Streichquartett natürlich ein bedeutend größeres Spektrum an Klangmöglichkeiten zur Verfügung, was die elf Stücke zu einem kurzweiligen Vergnügen macht. Kompositionen wie „The Tie Of The Tiger“, „Kuriosum in 3“ oder das Titelstück „Eleven Electric Elephants“ sind faszinierende Talentproben. Besonders stark ist Tröndle aber auch in lyrischen Stücken wie „Lonely Night“ oder ihrer Rilke-Vertonung „Herbst“. Auch das auf einem schwedischen Traditional basierende „Vela“ ändert in den 6 Minuten 48 Sekunden mehrmals seinen musikalischen Charakter – bei Tröndle wartet halt hinter beinahe jedem Takt eine musikalische Überraschung.
Peter Füssl – 03.03.2010