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Aus Wien stammt Marina Zettl, Sängerin, die auf „Thin Ice“ als Partner den Gitarristen Thomas Mauerhofer zur Seite hat. Zettl beruft sich zwar auf den Jazz, doch man merkt diesem Album nicht an, dass Improvisation, Experimentieren und Blue Notes ihre erste musikalische Heimat waren. Eher arbeiten die Sängerin und ihre Musiker daran, die aufgerissene Nahtstelle zwischen Pop und Chansons zu vernähen.
Marina Zettl gibt den Songs wirklich einen gehörigen Schuss „Pop“ mit auf den Weg. Es ist zudem sehr funky, was hier in zwölf Songs zu hören ist. Eingespielt wurde „Thin Ice“ in Live-Situationen im Studio, auf zuviel „Möbelpolitur“ wurde also bewusst verzichtet. Soweit stimmt vieles. Die Texte laden außerdem zum Zuhören beziehungsweise Nachlesen ein. Mal geht es wie in „Little Miss Wise Guy“ um Besserwisser, mal, wie in „Timeless“, um das große Ganze. Man kann sich diese Besetzung, diese Songs, wunderbar in einem kleinen Club vorstellen. Auf Platte fehlt noch etwas die Nachhaltigkeit, Marina Zettl zudem etwas die stimmliche Tiefe. Songs wie „Timeless“ oder „They Can Talk Away“ zeigen jedoch, wohin der Weg zu größeren Klangwolken auch führen könnte und sollte.
Johannes Paetzold – 14.05.2012