Melodiva

Was entsteht, wenn eine Österreicherin, ein Franzose und ein nach Spanien ausgewanderter Deutscher sich treffen, ist auf dem Debütalbum der neuen Triokonstellation „Trillium“ zu hören. Gina Schwarz, Gerard Guse und Ramon Lopez sind diese drei. Allesamt sind sie in ihren jeweils eigenen Musikprojekten erfolgreich unterwegs. Begonnen hat alles auf die Initiative von Joachim Kühn. Er führte Ramon Lopez und Gerard Guse in seinem Studio zusammen, spielte diese Recordings Gina Schwarz vor und ließ sie eine Bassline dazu finden. Mit ihrem Spiel hat sie nicht nur begleitet, sondern vervollständigt. Das so gegründete Trio kam für die Aufnahmen der CD live zusammen. Das Ergebnis dieser grandiosen Kombination ist vor allem auf den fünf freien Titeln zu spüren. „Night is Falling“ ist eines der Stücke und zugleich auch mein Anspieltipp. Es ist charakteristisch für den Stil des Albums. Vier Titel steuerte Guse bei, so z.B. „Engel“. Ein Stück freier Improvisation, das es schafft, das Publikum nicht abzuhängen, sondern mitzunehmen. „GM’s Musicbox“ ist einer der beiden Titel von Schwarz. Eine Ballade, die zunächst wie ein Uhrwerk klingt, das aus dem Takt zu kommen scheint, und die hinzukommende Bassline erzählt mit der Melodie eine Geschichte. Auf der Platte hat sich schon eine überwältigende Kombination zusammen gefunden; laut Joachim Kühn sind es „highly individual musicians who have something important to say – only by music“. Alle drei für sich selbst Größen der Jazzwelt, und trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass die Kombination solch eine Scheibe zu Tage bringt.

Anja Klein – 18.09.2018

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