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Energiegeladener und von allen möglichen musikalischen Konventionen losgelöster moderner Jazz, der Ausfransungen hin auch zu anderen Stilen zeigt und so richtig schön Funk atmet, genau mit einem solchen fährt das Wiener Trio KILLAH TOFU auf seinem Erstlingswerk „Do The Pump“ (Cracked Anegg) auf.

Selten, aber doch gibt es sie, die kleinen, feinen musikalischen Überraschungen, die einen unverhofft treffen und für einige Momente der Euphorie sorgen. Das Debüt von Killah Tofu ist eine solche. Der Jazz, den die drei Herren Aaron Steiner (Piano, Synths, Gesang), Michael Naphegyi (Schlagzeug, Percussion, Gesang) und Joachim Huber (Bass, Gesang) zu Gehör bringen, ist einer, der so richtig schön ausgefallen und erfrischend unkonventionell daherkommt, unzählige spannende Facetten vorweist und die Zuhörenden mit einer enormen Dynamik von der ersten Sekunde an mitreißt.

Es ist fast so, als hätte das Wiener Dreiergespann die Lässigkeit zum musikalischen Programm gemacht, denn das, was Killah Tofu vom Stapel lassen, geht schon als richtig cool durch.  Jede Melodie, jede Bassline, jeder Groove, jeder spontane Wechsel, jede Wendung, jedes Klangexperiment, jede auch noch so schräge Spielerei – alles wirkt perfekt zusammen, auf eine Art, die einen nicht still dasitzen lässt. Man muss sich mit dem Dargebotenen einfach mitbewegen und sich dem vielschichtigen, sehr detailreichen, wirklich originellen und ein wenig retro angehauchten Jazz-Funk-Rock-Punk-Crossover–Mix hingeben.

Aaron Steiner und seine beiden Kollegen spielen sich in ungemein wechselhafter Manier durch ihre Stücke und lassen es ebenso wild und rasant zugehen wie auch in einem wunderbar eleganten Laid-Back-Ton stimmungsvoll entschleunigt oder hochgradig experimentell. Die in spannungsgeladene Bögen gefassten und von packenden Melodien begleiteten Nummern animieren zum ausgelassenen Abtanzen, bieten aber auch dem verträumten und sanften Klang genügend Raum. Schön ist auch, dass die Musik von Killah Tofu trotz ihrer Vertracktheit und Komplexität niemals ins Sperrige verfällt, sie hält eine gerade Linie und bleibt dadurch durchgehend zugänglich.

„Do The Pump“ ist ein Album geworden, das einfach riesigen Spaß macht. Aaron Steiner, Michael Naphegyi und Joachim Huber treffen in ihren Sound genau den Ton, der einen sofort einfängt und nicht mehr loslässt. Richtig stark.

Michael Ternai – 18.05.2017

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