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Der 1957 geborene Wiener Komponist und Gitarrist Andy Manndorf wurde zwischen 1979 und 1988 nicht in seiner Heimat, sondern in Amsterdam bekannt. Nachfolgend verzog der Künstler in die Vereinigten Staaten, bis er seit 1995 seine Zelt e wieder in Wien aufschlug. Manndorf ist sicher nicht einer der Gitarristen, die man spontan nennen würde, sollte man einige wichtige und/oder individuelle Stilisten des Instruments nennen. Dabei wird er in Fachkreisen durchaus als sehr individueller Musiker geschätzt, der mit einer eigenwilligen Spielweise aufwarten kann. Pandora ist seine erste Platte mit Musik auf der akustischen Konzert-Gitarre, ganz solo eingespielt, wie schon die 2001er Aufnahmen von “Matter And Motion“, die jedoch von der elektrischen Gitarre geprägt waren. Als „Ein-Mann-Orchester“, ohne elektronische Gimmicks, stellt er sich insofern einer ganz besonderen Aufgabe, und meistert diese brillant. Auf dem Nährboden klassischer Musik, des Jazz und der Folklore als auch der Rockmusik, zelebriert er einen Klangteppich, der in der Tat sehr individuell und eindrucksvoll klingt. Von ungezügelter Wildheit und schräger Stimmung (“Tailing The Object Of Special Preferences“) bis zu romantischer Verklärtheit (“Into The Dawn“) finden wir eine große Bandbreite von Stimmungen und Ausprägungen. Sein Spiel auf der Gitarre besitzt einen vollen und ausfüllenden Ton und wirkt in der Tat wie ein kleines Orchester.
Mit jedem Song scheint der Künstler ein neues Bild zu malen und hat es verstanden, verschiedene atmosphärische Stimmungen zu schaffen, die unterhaltend und entspannend, friedvoll, treibend und leichtgängig gleichzeitig sein können. Noch ist Manndorf ein Geheimtipp, es wird Zeit, dass er endlich erkannt wird.
Wolfgang Giese – 01.04.2017