Künstler: Chris Kronreif (soprano & tenor saxophone, bass clarinet), Niko Leopold (piano, cello), Judith Ferstl (bass), Jakob Sigl (drums)
Special guests: Bastian Stein (trumpet, flugelhorn), Alois Eberl (trombone), Jörg Ulrich Krah (cello)
Auch wenn man meint, die ernstzunehmende, klassische Jazz Quartett Besetzung gehöre längst der Vergangenheit an, hat sich das Niko Leopold Quartett mit seinem Debütalbum „Breakdown Of Reality“ zum Ziele gesetzt, die Wege der Giganten in eigener Manier fortzuführen. Die Musik auf dieser Platte – vorwiegend Kompositionen von Niko Leopold – ist den einzelnen Mitgliedern der Band auf den Leib komponiert, und stellt die Spieler partiell vor unkonventionelle Herausforderungen. Sei dies durch eine ungerade Taktart oder eine für ein Instrument unübliche Linie. Auch ist die Instrumentation vom orchestralen Gesichtspunkt für Niko Leopold ein großes Anliegen. Sie ist ein Hauptmerkmal des Konzepts dieser jungen Truppe. Dies wird teils durch Elektronik, teils durch Hinzunahme (im Jazz unüblicher) Instrumente erwirkt. Das Cello ist in diesem Zusammenhang doch kein allzu oft gesehenes Instrument. Der Einfluss klassischer Kompositionstechniken ist kaum zu überhören. „Remember the Master“- eines der Werke ist schließlich einem der Großen der Musikgeschichte gewidmet.
Ein roter Faden verknüpft die einzelnen Titel der Songs. Alle bezogen auf persönliche Erfahrungen über den Zeitraum einer Dekade. „Breakdown of Reality“ bezieht sich auf die Begegnung mit einem großen Menschen. „The Quest“ auf die in Folge erkannte Aufgabe. „Zwischen Blättern“ kann auf mehrere Arten gedeutet werden, steht aber für die Suche nach authentischem Wissen. „Remember the Master“ ist wie schon erwähnt J. S. Bach gewidmet, der eine große Rolle in unserer musikalischen Entwicklung spielte. „Fresh Start“ repräsentiert einen Neuanfang, eine 2. Chance. „Cello Song“ ist diesem, der menschlichen Stimme am nächsten gelegenen Instrument gewidmet. Und am Ende, falls man den korrekten Weg nicht aus den Augen verloren hat, tanzt man als „unsterblicher Daoist“.
Seit der Gründung 2011 hatte man bei Konzerten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen Gelegenheit sich im Quartett gut kennenzulernen, musikalisch Gedanken zu tauschen und aneinander zu wachsen. Nicht zuletzt führte dies zu einem „special Vibe“, welcher für das Schaffen im Bereich der modernen Jazzkultur unersetzlich ist.
Ein richtig feiner, gediegener und unerhört abwechslungsreicher Jazzklang mit vielen Ausfransungen hin auch zu anderen Musikstilen – genau einen solchen bekommt auf „Breakdown of Reality“ (Cracked Anegg/VÖ: 4.10.) – dem neuen Album des NIKO LEOPOLD QUARTETS – präsentiert.
Michael Ternai / 01.10.2019
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Auch so beweist man Bescheidenheit: „Remember The Master“, das vierte Stück der CD, sei ein Neu-Arrangement, die Musik stamme von Johann Sebastian Bach, heißt es im Booklet. Tatsächlich ist die Eigenleistung nicht gering: Die Nummer zitiert Musik aus dem „Wohltemperierten Klavier“ (allerdings im 13/8-Takt!) und ergänzt sie um elegante Jazzpassagen.
Christoph Irrgeher / 27.09.2019
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Niko Leopold aus Wien, Jahrgang 1985, hat klassisches Cello und Jazzklavier studiert und – wie die vorliegende CD beweist – auch als Komponist und Arrangeur einiges zu sagen.
Schu / 10-11/2019
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Das Debut eines Quartetts in klassischer Jazz-Besetzung. Niko Leopold (piano, cello), Christ Kronreif (soprano und tenor saxophone), Judith Festl (bass), Jakob Sigl (drums). Special guests: Bastian Stein (trumpet, flugelhorn), Alois Eberl (trombone), Jörg Ulrich Krah (cello). Das klingt so wunderbar old-fashioned und fährt richtig ein.
Oktober 2019
Albumteaser