Künstler: Sophie Abraham (cello, voice, composition, lyrics)
„Es gibt viele verschiedene Zeitrechnungen.
Unsere, andere, andere die zu unseren werden.
Manche Ereignisse bestimmen unser Zeitgefühl so sehr,
dass es ein Davor und ein Danach gibt.
Und nachher ist es nie wieder so wie vorher.“
(Sophie Abraham)
Der Tod eines geliebten Menschen macht uns bewusst worum es im Leben wirklich geht. Die Sicht auf die Dinge ändert sich schockartig. Fragen nach der Essenz des Seins drängen sich auf, man will das Leben plötzlich mehr spüren. Fragen, deren Motivation nicht ihre Antwort, sondern die Suche danach ist. Die Musik bringt die Erinnerung in die Gegenwart und schafft hier einen emotionalen Raum, wo sie gleichzeitig bewahrt und immer wieder verändert werden kann.
Das erste Soloalbum von Sophie Abraham ist ein mutiger Schritt in mehrfacher Hinsicht. Nach Einspielungen mit unterschiedlichen Ensembles wie radio.string.quartet, the Little Band from Gingerland oder Trio Frühstück, ist die Arbeit an ihrem Soloalbum „Brothers“, das ausschließlich Eigenkompositionen enthält, eine andere Herausforderung. Sophie Abraham: „Die Arbeit an diesem Album, ist für mich vergleichbar mit einem Pilgerweg, den man (fast) alleine geht. Man trifft viele Leute aber man begegnet noch öfter sich selbst.“
Gleichzeitig beschäftigt sie sich mit einem der existenziellsten Themen: dem Tod.
Für diese Auseinandersetzung, die man nur ganz individuell machen kann, findet sie Ausdruck in ihrer Musik und ladet das Publikum ein daran teil zu haben.
„‚Brothers’ ist ein sehr persönliches Programm: Meine zwei Brüder kamen 1993 in einer Lawine ums Leben. Die Musik auf meinem Album ist manchmal schwer, doch huldigt sie dann das Leben in seiner Schönheit umso mehr.“ (Sophie Abraham)
„Der Tod eines geliebten Menschen lässt uns erkennen, worum es im Leben wirklich geht. Durch den Schock ändern sich plötzlich die Perspektiven. Es stellen sich Fragen nach dem Wesen der Existenz und man versucht, das Leben intensiver zu spüren. Die Fragen sind nicht durch ihre Antworten motiviert, sondern durch die Suche nach ihnen. Musik holt Erinnerungen in die Gegenwart und schafft einen emotionalen Raum, in dem sie festgehalten und gleichzeitig immer wieder verändert werden können.“ Dies sind die Worte von Sophie Abraham, einer österreichischen Cellistin, Songwriterin, Improvisatorin und Experimentatorin, die in der klassischen, zeitgenössischen und Jazzmusik tätig ist.
Patrick Spanko – 09.03.22
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„Lieber Albrecht, lieber Dietrich, ich vermisse euch“. Dieses kann ich lesen, wenn ich die Verpackung aufklappe. Und das ist auch der Zusammenhang zum Titel der Platte, Brothers. Denn bei Albrecht und Dietrich handelt es sich um die Brüder der 1986 in den Niederlanden geborenen steirischen Cellistin Sophie Abraham.
Beide Brüder kamen 1993 bei einem Lawinenunglück ums Leben. Diese Platte ist das erste Solo-Album, und wirklich solo, denn als einziges Instrument ist das Cello eingesetzt worden. Nun, das mag wie ein gewagtes Experiment wirken.
Wolfgang Giese – 07.11.21
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Aber wie sie es spielt! Sophie Abraham brilliert am Cello!
Heute mal was anderes. Oder vielleicht doch nicht ganz so anders. Normalerweise schreibe ich über klassische Musik, eine mit Ausnahme der Neuen Musik ziemlich fest umrissene Sparte. In ihr geht es tonal durchweg einheitlich zu, man kann von Gregorianik und Barock bis Bruckner und Mahler alles schön auseinanderhalten. Auch geografisch ist die sogenannte klassische Musik – wie sie bei uns nun mal in Pflege ist – weitgehend beschränkt, nämlich auf Europa, den alten Kontinent.
Nun aber Sophie Abraham aus Österreich. Soll man sagen, sie spielt Cello? Ja, soll man. Aber wie sie es spielt! Welchen Sound – der Anglizismus in diesem einzigen Fall angebracht – in welcher Pluralität sie dem, aus dem Barock überkommenen Instrument entlockt!
Stefan Siegert – 26.10.21
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Auf der Innenseite des CD-Covers von „Brothers“ verläuft eine Bruchlinie, die mit der Deklaration eines Verlustes überschrieben ist: „Lieber Albrecht, lieber Dietrich, ich vermisse euch.“ Ihren beiden tragisch zusammen verunglückten Brüdern hat die Cellistin Sophie Abraham anzuzeigende Einspielung zugedacht. Das im Heimstudio aufgenommene Album ist das erste Dokument ihrer erstaunlichen Musikalität als Solocellistin.
dop – Okt 2021
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Die Presse
Das Gewicht von Schnee – Cellistin Sophie Abraham verarbeitet auf ihrem ersten Soloalbum den Lawinen-Tod ihrer Brüder. Sie wolle, sagt sie, „ihnen etwas Schönes widmen“.
Sophie Abraham geht mitten hinein. „Weight of snow“, heißt das erste Stück ihres ersten Soloalbums, unter dem man sich, „wenn man die Geschichte kennt, vielleicht schon etwas vorstellen kann“.
Im Pizzicato umtänzelt die Cellistin den Schnee und seine faszination, „wie leicht und wie schwer, wie hell und wie dunkel, wie berauschend und glitzernd und wie schrecklich ersein kann“. Im groovigen Teil des Stücks muss sie selbst manchmal angesichts von Erinnerungen schmunzeln.
Teresa Schaur-Wünsch – 01.10.21
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Musikalische Eingrenzungen sind der Cellistin SOPHIE ABRAHAM fremd. Das verrät auch ein Blick auf die zahlreichen Betätigungsfelder der 1986 geborenen Musikerin: RADIO.STRING.QUARTET, TRIO FRÜHSTÜCK, ENSEMBLE SCURDIA und THE LITTLE BAND FROM GINGERLAND sind nur einige Projekte, die die musikalische Ungebundenheit von SOPHIE ABRAHAM sichtbar machen. Mit „Brothers“ (Cracked Anegg) veröffentlichte die Künstlerin nun ihr Solodebüt. Und „solo“ bedeutet in ihrem Fall tatsächlich solo, denn vom Komponieren bis hin zum Aufnehmen verblieb wirklich nahezu alles in den Händen der Cellistin. Im Interview mit Michael Ternai sprach SOPHIE ABRAHAM darüber, warum sie sich erst jetzt dazu entschlossen hat, ein Soloalbum zu machen, sowie darüber, dass sie durch die Auseinandersetzung mit dem Tod das Leben feiert und wie man den herausfordernden Spagat zwischen der Mutterrolle und dem Künstlerinnendasein meistert.
Michael Ternai – 01.10.21
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Andenken an ihre Brüder
Kommenden Freitag präsentiert Sophie Abraham ihre Solo-CD „Brothers“ und spielt auch gleich ein Konzert. Die Veranstaltung findet im Gemeinschaftshaus des Generationenprojekts B.R.O.T. statt, das gleichzeitig auch ihr Zuhause ist. Seit dreieinhalb Jahren wohnt Abraham mit Ihrer Familie in Haitzawinkel.
Aufgenommen hat sie die CD in ihrem Wohnzimmer. Ein befreundeteter Tontechniker hat den Raum vermessen, umgestellt, notwendige Schallschlucker aufgestellt und los ging es.
Nadja Büchler – 08.09.21
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Der Titel dieses ersten Soloalbums treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man weiß, wie er zustande kam. Sophie Abrahams Brüder starben 1993 in einer Lawine. Und so ist diese Platte ihnen gewidmet, sie handelt vom Tod und vom Leben, vom Kommen und Gehen. „Brothers“ ist in musikalischer Hinsicht eine mehr als gelungene Verbindung von E und U, die Verlinkung von Klassik und zeitgenössischen Rhythmen. Das Solo meint Sophie Abraham übrigens sehr ernst: Sie hat alle Stücke komponiert, aufgenommen, ausgeführt und produziert.
08.09.21
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