Jazzpodium 12/24 – 01/25

Dieses Quintett hat sich dem West Coast-Zugang zum Jazz verschrieben und erarbeitet sich leicht unterkühlt und mit klarer Tongebung zehn Stücke, die entweder aus der Feder des österreichischen Tenorsaxophonisten und Klarinettisten Leonhard Skorupa oder von US-Amerikaner Michael Moore am Altsaxophon und B-Klarinette stammen. Mit Asja Valcic am Cello, Robert Landfermann am Bass und Michael Vatcher am Schlagzeug ist das natürlich eine Spitzenband, und da sie ein anspruchsvolles, aber nie sperriges Material zu spielen bekommt, ist „Dipsomania“ eine sehr gelungene Angelegenheit. Nicht nur den West Coast-Einfluss merkt man, immer wieder deutlich, dass das Quintett auch in Klassik des 20. Jahrhunderts erfahren ist, zum Beispiel in den fast 10 Minuten von „Jadransko“, das sich vorsichtig vorantastet oder in „Schneenacht im September“, das viel Atem erfährt. „In der Blauen Tomate“, wohl eine Referenz an den Wiener Klub gleichen Namens, seingt es hingegen ordentlich. Dass die Musik auf A.F.T van der Heijdens Roman „Die zahnlose Zeit“ rekurriert, mag als Hintergrund interessant sein, aber die Stücke funktionieren auch ohne jeglichen Vorwissens.

Levi Sorglos – Dezember 24

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